Hövelhofer richten erstes „Westfälisch-bayerisches MIT-Starkbierfest“ aus
Hövelhof und Espeln haben mächtig Eindruck gemacht beim CSU-Generalsekretär: Andreas Scheuer (41) war erstmals und eigens für das „Westfälisch-bayerische Starkbierfest“ der Hövelhofer Mittelstandsvereinigung in den Ortsteil der Sennegemeinde gekommen und erlebte dennoch einen Abend wie unter alten Freunden. Auf Einladung des Hövelhofer MIT-Vorstands um Frank Berenbrinker reiste der aus Passau stammende Familienvater zur Starkbierpremiere an und enttäuschte seine Zuhörer nicht – er zeigte Profil.
Klare Sprache, nachvollziehbare Inhalte: Andreas Scheuer machte deutlich, wo für ihn die Grenze des Aufenthaltsrechts für Flüchtlinge zu ziehen ist: „Wer das Hausrecht missbraucht, darf nicht länger Gast sein.“ Mit klaren Plänen will der CSU-General auch der Abwanderung von Wählern zur AfD entgegen wirken. Er setzt dazu unter anderem auf Rückendeckung der Polizei durch die Politik und damit eine verlässliche innere Sicherheit sowie auf eindeutige Angebote für traditionelle Unionswähler: „Die kleinen Leute und die Unzufriedenen müssen wir wieder an die Hand nehmen und ihnen Angebote machen, erst dann sind wir wieder eine Volkspartei.“
Die Wirtschaft brauche in ganz Deutschland mehr Schwung, forderte der Bayer, der seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages ist. Für eine stärkere ökonomische Dynamik seien aber auch Reformen von Steuergesetzgebung und Erbschaftsregelungen notwendig, nahm Scheuer die Politik in die Pflicht. Trotz aller bürokratischen Hürden sei der deutsche Mittelstand aber immer noch ein Erfolgsgarant für die funktionierende Wirtschaft des Landes, rief er den MIT-Mitgliedern und dem anwesenden Bundesvorsitzenden Carsten Linnemann zu.
Hövelhofs Bürgermeister und Träger des MIT Pader-Pfaus 2015, Michael Berens, schlug in die gleiche Kerbe wie Scheuer in Sachen Wirtschaftspolitik. Vehement beklagte er die fehlende Freiheit der Kommunen bei der Ausweisung von Gewerbe- und Siedlungsgebieten. NRW-Umweltminister Johannes Remmel seien „Krüppelkiefern wichtiger als Arbeitsplätze“, geißelte der Rathauschef die „verfehlte Landespolitik aus Düsseldorf“. Auch in dieser Einschätzung waren sich Berens und Scheuer einig. Der CSU-Mann monierte, speziell der NRW-Wirtschaft fehle derzeit der Schwung. Wenn der nicht komme „holen Sie uns niemals ein“, sagte er mit Blick auf sein Heimatbundesland. Dennoch gefielen dem Generalsekretär die Menschen und die Umgebung so gut, dass er augenzwinkernd schon davon sprach, dass Espeln und Hövelhof demnächst ideale Orte für eine Klausurtagung der Unionsparteien seien.
Der Besuch des prominenten CSU-Gastes hat also Spuren hinterlassen. Bei allen Besuchern des zünftigen Starkbierfestes und auch beim Festredner selbst.